Konkret brachen die Umsätze aus dem Fremdenverkehr hierzulande um 47,8 Prozent auf noch 9,4 Milliarden Franken ein. Gleichzeitig halbierten sich aber auch die Ausgaben der Schweizer Bevölkerung für Reisen im Ausland nahezu. Sie gab 2020 noch 9,7 Milliarden Franken für Ferien ausserhalb der Landesgrenzen aus. Gemäss den Schätzungen des BFS belief sich der Saldo der am Montag publizierten Fremdenverkehrsbilanz damit auf -290 Millionen Franken.

Betrachtet man die Werte zu den ausländischen Gästen in der Schweiz im Detail, so nahm deren Zahl erst ab März 2020 drastisch ab. Damals brach die Pandemie auch in Europa aus. Vor allem die Hotellerie, die 2019 noch einen Rekordwert bei den Logiernächten verzeichnet hatte, wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.

Massiver Einbruch der Logiernächte
Die Zahl der Logiernächte von ausländischen Gästen brach 2020 gegenüber dem Vorjahr um zwei Drittel ein. Der Reiseverkehr mit Übernachtungen fiel schliesslich um rekordverdächtige 56,0 Prozent, wie das BFS festhielt.

Etwas besser sah es bei den Reisen ohne Übernachtungen aus. Hier fiel die Abnahme mit einem Minus von knapp 32 Prozent moderater aus. Für die Schweizer Wirtschaft resultierte daraus trotzdem ein Einnahmerückgang von nahezu 2 Milliarden Franken.

Am stärksten hielten dem Druck noch die Konsumausgaben der ausländischen Personen mit Grenzgänger- oder Kurzaufenthaltsstatus stand. Diese mussten oder durften nach wie vor in die Schweiz einreisen. Sonstige Einnahmen aus dem Tages- und Transitverkehr verringerten sich infolge der vorübergehenden Schliessung der Grenzen stärker.

Schweizer geben im Ausland weniger aus
Von den wiederum 9,7 Milliarden Franken, die die Schweizer im Ausland noch ausgaben, entfielen deren 57,9 Prozent auf den Reiseverkehr mit Übernachtungen. Die entsprechenden Ausgaben gingen um 57,5 Prozent zurück.

Die Ausgaben für Reisen ohne Übernachtungen, die von den Grenzschliessungen zwischen Mitte März und Mitte Juni 2020 am stärksten betroffen waren, beliefen sich im Jahr 2020 auf 4,1 Milliarden Franken, was gegenüber 2019 jedoch nur einem Rückgang um 27,1 Prozent entspricht. (awp/sda/npa)