Moritz Rogger, der Spatenstich für das neue Kompetenzzentrum in Kriens ist erfolgt. Woran dachten Sie an diesem Moment?

An die vielen Gespräche, Sitzungen und Herausforderungen, die hinter uns liegen. Fast fünf Jahre haben wir an diesem Moment gearbeitet. Ich empfinde grossen Stolz und Dankbarkeit gegenüber dem Team des G’Art, dem Stiftungsrat, Gastro Luzern und allen Partnern, die mitgetragen haben.

Wofür steht der Spatenstich?

Er steht für eine Investition in die Zukunft unserer Branche. Gut ausgebildete, motivierte Fachkräfte sind der Schlüssel zu Qualität und Erfolg. 

Mit dem Neubau verdoppelt sich die Ausbildungskapazität auf 1200 Lernende. Wie verhindern Sie, dass diese Fachkräfte nach der Lehre trotzdem abwandern?

Indem wir sie ernst nehmen und ihnen zeigen, wie spannend diese Berufe sind. Der grössere Campus erlaubt uns, wirtschaftlicher zu unterrichten und zugleich die Ausbildungsqualität zu steigern.[RELATED]

Nennen Sie Beispiele.

Über Projekte wie die Zentralschweizer Bildungsmesse Zebi, die Zentralschweizer Fachmesse für Gastronomie und Hotellerie ZAGG, das Lernenden-Forum oder unsere Talentförderung vernetzen wir Schule, Betriebe und Lernende eng miteinander. Wer Freude am Beruf entwickelt und Wertschätzung erlebt, bleibt der Branche treu. Zusätzlich fördern wir künftige Unternehmerinnen und Unternehmer damit die Bedeutung von Bildung im ganzen System verankert bleibt.

Lernende erleben den Berufsalltag so, wie er wirklich ist: mit Gästen, Abläufen und Teamarbeit.

Das neue Kompetenzzentrum ist ein Miniaturhotel mit Küche, Hotelzimmern und Übungsrestaurant. Was bringt diese Lernumgebung konkret?

Sie schafft Realität. Lernende erleben den Berufsalltag so, wie er wirklich ist: mit Gästen, Abläufen und Teamarbeit. Die Hotelzimmer sind grosszügig angelegt, damit Gruppen gleichzeitig instruiert werden können. Mehrere Kochkojen ermöglichen parallele Kurse und Prüfungen. So entstehen praxisnahe, effiziente Ausbildungsbedingungen. Die modulare Bauweise erlaubt es uns zudem, auf künftige Anforderungen in der Berufsbildung flexibel zu reagieren.

Das Projekt wurde gemeinsam mit der Branche entwickelt. Wo zeigt sich dieser Praxisbezug besonders?

Wir haben von Anfang an Nutzergruppen gebildet: Fachleute aus Betrieben und Prüfungsexpertinnen und -experten. Ihre Erfahrungen flossen direkt in die Planung ein. Dadurch ist ein Gebäude entstanden, das aus der Praxis heraus gedacht und für die Praxis gebaut ist. Nur wenige Anpassungen waren nötig, etwa zur Flächenoptimierung. Das Resultat ist ein Ort, der Lernen, Arbeiten und Begegnen verbindet.

Ein Teil der Flächen soll vermietet oder verkauft werden. Welche Nutzungen wünschen Sie sich?

Der Baurechtsvertrag lässt vieles zu, von der Arztpraxis bis zum Zoobedarf. Wir möchten aber vor allem branchennahe Partner ins Haus holen, also Bildungsinstitutionen, Verbände und gastgewerbliche Unternehmen. So entsteht ein echtes Kompetenzzentrum für Gastronomie und Hotellerie in der Zentralschweiz. Räume sollen auch doppelt genutzt werden können, etwa für externe Workshops oder Weiterbildungen. Unser Ziel ist ein lebendiges Haus, das Austausch und Synergien fördert.

 

Neues Kompetenzzentrum Zentralschweiz
- Was: Neues Aus- und Weiterbildungszentrum für Gastronomie und Hotellerie
- Standort: neu im Schweighof, Kriens LU. Ersetzt das Bildungszentrum an der St.-Karli-Strasse in Luzern.
- Trägerschaft: Stiftung für gastgewerbliche Berufsbildung G'Art
- G'Art: Bildet seit 1987 Lernende in Luzern aus.
- Berufe: Koch EFZ und EBA, Restaurationsfachangstellte EFZ und EBA, Hotelkommunikationsfachfrau/mann EFZ
- Kapazität: künftig bis zu 1'200 Lernende (bisher 600)
- Infrastruktur: modulare Lernräume, Lehrküche, Übungsrestaurant, Hotelzimmer und Lingerie
- Zusatzangebote: höhere Berufsbildung, Berufsprüfungen, praxisorientierte Examen
- Branchenpartner: Gastro Luzern, Luzern Hotels, Hotel & Gastro Formation LU/OW/NW
- Unterstützung: Kanton Luzern (Solidarbürgschaft 2 Mio. CHF), Stadt Kriens
- Architektur: TGS Architekten AG
- Ziel: praxisnahe Ausbildung, Vernetzung von Schule und Betrieben, Förderung der Nachwuchstalente
- Bezug: Dezember 2027

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