Armin Berchtold, welches Vorbild haben Sie für die Aletsch Hospitality Holding genommen?
Wir haben uns nicht an einem konkreten Vorbild orientiert. Wer in der Region verwurzelt ist und hautnah miterlebt, mit welchen Herausforderungen Gastronomie und Hotellerie konfrontiert sind, weiss: Jammern allein genügt nicht. Man muss handeln. Umso erfreulicher ist es, dass wir gemeinsam mit einheimischen Privatpersonen, lokalen Firmen und mit Zweitwohnungsbesitzern eine tragfähige Lösung auf die Beine stellen konnten.
Viele Hotels in den Alpen kämpfen mit fehlender Nachfolge. Welche Rolle kann die Aletsch Hospitality Holding dabei konkret übernehmen?
Wir schaffen ein tragfähiges Modell, damit relevante und wichtige Betriebe in der Aletsch Arena geöffnet bleiben. Das bedeutet nicht, dass wir jeden Betrieb zwingend kaufen oder selbst führen, doch die Optionen prüfen wir in jedem Fall.
Wo liegen die Grenzen?
Die einzige Grenze sehe ich bei der Finanzierung der Hotels und Restaurants, falls ein Kauf tatsächlich notwendig werden sollte.
Können Sie das genauer erklären?
Die Herausforderung liegt darin, genügend Mittel von unseren Aktionären zu erhalten, um eine gesunde Finanzierung sicherzustellen. Hotels und Restaurants sind kapitalintensive Betriebe, bei denen hohe Investitionen nötig sind, sei es für den Kauf, die Sanierung oder den laufenden Betrieb. Unsere Aktionäre müssen deshalb nicht nur die Idee mittragen, sondern auch die finanziellen Mittel bereitstellen.
Die einzige Grenze sehe ich bei der Finanzierung der Hotels.
Sie haben private Investoren, Unternehmer und Zweitwohnungsbesitzer ins Boot geholt. Wie hoch ist das Eigenkapital?
Das Aktienkapital beläuft sich auf rund 6 Millionen Franken.
Wer hält konkret welche Anteile?
Zur genauen Aktionärsstruktur äussern wir uns nicht. Fest steht jedoch: Unsere Aktionäre sind in der Aletsch Arena tief verwurzelt. Sie kennen die Situation und die Herausforderungen genau, was den starken Willen erklärt, hier aktiv Gegensteuer zu geben.
Handelt es sich dabei ausschliesslich um Goodwill-Investment?
Selbstverständlich nicht. Die Betriebe müssen profitabel arbeiten, um notwendige Investitionen zu ermöglichen und den Aktionären letztlich eine Dividende auszuschütten.
Planen Sie künftig ausschliesslich Käufe, oder können Sie sich auch reine Betriebsführungen vorstellen?
Wie bereits in der Medienmitteilung erwähnt, sind wir auch offen dafür, Betriebe zu führen, die uns nicht gehören. Immer wieder gibt es Situationen, in denen ein Verkauf nicht gewünscht ist, die Nachfolge in der Betriebsführung jedoch fehlt.
Jürgen Marx bringt viel Erfahrung aus Luxushotels mit. Welche Ausrichtung der Hotels und Restaurants streben Sie an?
Mit seiner langjährigen Erfahrung in Hotellerie und Gastronomie in touristischen Regionen ist Jürgen Marx genau die Persönlichkeit, die wir für den Aufbau und die Führung der Betriebe brauchen. Die Positionierung und strategische Ausrichtung werden wir Schritt für Schritt entwickeln. Im Vordergrund steht jetzt aktuell, rechtzeitig zur Wintersaison bereit zu sein und unseren Gästen ein tolles Erlebnis zu bieten.
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