Der Hotelgrundriss in Form eines Y wurde beibehalten, das Innere aber vollständig erneuert. Die «Ikone der Zürcher Hotellerie», wie der Zürcher Hochbauvorsteher André Odermatt (SP) das Haus zu Beginn der Umbauarbeiten bezeichnet hatte, wird nun von der Giardino-Gruppe als «Urban Retreat» betrieben.

Das Nobelhotel umfasst 95 Zimmer und Suiten, zwei Restaurants, zwei Bars, einen Eventsaal, ein 1500 Quadratmeter-Spa, für das Nicht-Hotelgäste einen Tagespass kaufen können, sowie ein Innen- und Aussenschwimmbad.

Aufleben der Designklassiker
Das Innendesign spielt auf die besondere Architektur des Gebäudes am Fusse des Üetlibergs an. Die denkmalgeschützte Wendeltreppe erschliesst das Erdgeschoss mit den oberen drei Stockwerken. Wo früher Holz und Marmor waren, wurden die gleichen Materialen verwendet.

Inge Moore, Creative Director des Londoner Büros The Gallery HBA, hat zwei Designklassiker wieder aufarbeiten lassen: Die extravaganten Sessel stehen – exakt wie früher – gegenüber der Rezeption. Neue Möbel wurden von HBA entworfen und von der italienischen Manufaktur Molteni gefertigt. Einige zitieren in Form und Farbe die damalige Zeit.

Andere Objekte wie die Tresorwand in der Bar oder der kunstvoll geschnitzte Empfangstresen spielen auf die Lage des «Urban Retreat» an: In der Nähe der Wälder des Üetlibergs und einen Katzensprung entfernt von der Zürcher Innenstadt. «Die Grenzen zwischen Freizeit und Beruf verschwimmen immer mehr. Das ‹Atlantis by Giardino› zielt daher auf Gäste ab, die in Zürich zu tun haben, die Stadt erleben und sich entspannen wollen», erklären Philippe und Daniela Frutiger, CEOs der Giardino Group.

Für die Gäste zuständig sein werden 140 motivierte Mitarbeitende aus 25 verschiedenen Nationen unter der Führung von Martin Vossen.

Bewegte Vergangenheit
Das am 1. Dezember neu eröffnete Hotel wurde Ende der 1960-er Jahre erbaut und 1970 eröffnet. Es war seinerzeit eines der ersten modernen 5-Sterne-Häuser in der Stadt Zürich. Ende Oktober 2004 wurde es geschlossen und stand dann mehrere Jahre leer.

Von Anfang 2009 bis August 2010 nutzte die Stadt das einstige Luxushotel als Unterkunft für Asylsuchende. Im Oktober 2010 zogen Besetzer ein, die aber nur wenige Wochen bleiben konnten. Anschliessend wurde ein Teil des Hotels als günstiger Wohnraum für Studierende genutzt. Am 8. Juli 2013 erfolgte der Spatenstich für das neue Hotel Atlantis. (htr/sda/npa)

 

Interview mit Philippe Frutiger, CEO Giardino Group im Magazin hotel gourmet welten